Zölle, KI-Rückstand & Co. |
04.05.2025 12:49:00
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Sich von Apple-Aktien trennen, bevor es weiter bergab geht: Top-Analyst streicht wegen Herausforderungen Kursziel zusammen
• Geopolitische Spannungen und Zollregelungen belasten
• Rückstand im Bereich Künstliche Intelligenz
Bei MoffettNathanson zeigt man sich vorsichtig für die Apple-Aktie. Das Analysehaus sieht für den Techriesen Gegenwind aufgrund des Zollkonflikts und glaubt, dass das Unternehmen bei dem Trendthema Künstliche Intelligenz ins Hintertreffen geraten könnte.
Zollpolitik belastet
Die kurzfristige Entlastung durch die Entscheidung der US-Regierung, bestimmte Produkte - darunter Smartphones - von zusätzlichen China-Zöllen auszunehmen, habe Apple zwar etwas Luft verschafft, die Analysten warnen jedoch, dass Apple "noch lange nicht über den Berg" sei. Denn trotz einzelner Ausnahmen gelten für viele Apple-Produkte weiterhin hohe Einfuhrabgaben. "Wie die Regierung klarstellte, werden Apple-Importe aus China weiterhin mit Zöllen in Höhe von 20 % belegt, ein Niveau, das noch vor einem Monat unvorstellbar gewesen wäre", zitiert qz.com aus dem Bericht des Analysehauses.
Apple stehe dabei besonders unter Druck, da China ein zentraler Produktionsstandort für elektronische Bauteile sei. Die Analysten sprechen von einem Dilemma: So zahle Apple entweder hohe Zölle oder investiere große Summen in eine Verlagerung seiner Produktionsprozesse. "Ein Vermögen an Zöllen zu zahlen oder ein Vermögen für die Umstrukturierung der Lieferketten zu zahlen, nur um am Ende mit viel höheren Kosten dazustehen, ist eine Wahl, bei der man nur verlieren kann", heißt es in dem Bericht.
Verlagerung nach Indien
Medienberichten zufolge will Apple seine iPhones für den US-Markt künftig verstärkt aus Indien statt China liefern. So berichtete die Financial Times, dass sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt habe, alle über 60 Millionen iPhones, die jährlich in den USA verkauft werden, bis zum Ende des Jahres 2026 in Indien zu bauen, wofür die Produktion dort, wie es unter Berufung auf informierte Personen hieß, verdoppelt werden müsse. Bloomberg berichtete lediglich, dass Apple den Großteil der iPhones in die USA aus Indien einführen wolle. Dafür sei aber auch laut den Quellen des Finanzdienstes eine Verdoppelung der Produktion in dem Land notwendig.
Laut dem Bericht von MoffettNathanson sei dies jedoch keine nachhaltige Lösung. Zwar könnten iPhones für den US-Markt in Indien montiert werden, doch viele der Komponenten würden weiterhin aus China stammen. Das bringe zusätzliche Zolldiskussionen ins Spiel - unklar sei, welche Abgaben letztlich fällig würden oder ob sogar doppelte Zölle anfallen würden.
Weitere Herausforderungen
Hinzu komme laut dem Analysehaus, dass Apple auch unabhängig von dem aktuellen Zollkonflikt mit Herausforderungen zu kämpfen habe. So hinke der iKonzern der Konkurrenz in Sachen Künstliche Intelligenz hinterher. Daneben könnte Apple im laufenden Wettbewerbsverfahren rund um Googles Suchmonopol erheblich unter Druck geraten. Laut MoffettNathanson machen die Lizenzzahlungen von Google einen erheblichen Teil der operativen Einnahmen aus und der Richter, der den Fall überwache, habe die Zahlungen bereits als rechtswidrig eingestuft, was Apple empfindlich treffen könnte.
MoffettNathanson senkt Kursziel für Apple-Aktie
Vor diesem Hintergrund reduzierten die Analysten ihr Kursziel für die Apple-Aktie von 184 US-Dollar auf 141 US-Dollar und behielten ihr "Sell"-Rating bei, berichtet qz.com. Die Analysten glauben also, dass es für die Apple-Aktie gemessen am aktuellen Kurs von 205,35 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 30.04.2025) um rund 31 Prozent abwärts gehen könnte.
Insgesamt zeigt sich unter den Wall Street-Analysten ein gemischtes Bild: Während 19 Analysten die Aktie laut TipRanks zum Kauf empfehlen, raten 12 Analysten, die Aktie zu halten. Dem gegenüber stehen drei Verkaufsempfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel liegt derweil bei 230,65 US-Dollar und damit 12,32 Prozent über dem aktuellen Niveau von 205,35 US-Dollar.
Redaktion finanzen.at

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