22.01.2025 14:27:00

FMA: IT-Risiken im Finanzbereich kommen meist von Drittanbietern

Für Finanzinstitute in Österreich kommen Risiken im digitalen Bereich laut einer Analyse der Finanzmarktaufsicht (FMA) vor allem von Drittdienstleistern. Zwei Drittel der schwerwiegenden Vorfälle im IT-Bereich kommen von externen Anbietern, so die Aufsicht. Die gefürchteten Hackerangriffe machen dagegen nur rund 4 Prozent der IKT-Vorfälle in der Finanzbranche aus, sagte FMA-Vorstand Eduard Müller am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Externe Systemfehler, die eben meist auf zugekaufte Dienste externer Anbieter zurückzuführen sind, machen laut der FMA-Analyse drei Viertel der schwerwiegenden Vorfälle im IKT-Bereich aus. "Digitalisierung ist komplex, daher wird Vieles ausgelagert", so Müller. Oft sind es "banale Ursachen, die riesige Auswirkungen haben können". Als Beispiel führte Müller einen Ausfall beim Mobilfunknetz an, der über Ausfälle von SMS-Services der Banken dazu führen kann, dass auch Telebanking nicht mehr möglich wird.

Cloud-Lösungen bergen Konzentrationsrisiken

Auch durch vermehrt genutzte Cloud-Lösungen - die meist von nicht-europäischen Anbietern wie Google oder SAP kommen - nehmen die Abhängigkeiten zu. Mittlerweile nutzen solche Lösungen schon 95 Prozent der von der FMA beaufsichtigten Institute. Hierdurch entstehen "ungemeine Konzentrationsrisiken", sagte Müller.

Im Rahmen der Digital Operational Resilience Act (DORA), die seit 17. Jänner gilt, schaut die FMA den Finanzinstituten im Zusammenhang mit IKT-Risiken nun noch genauer auf die Finger. Die EU-Verordnung gebe detaillierte Vorgaben zur Prüfung des IKT-Risikomanagements der Bank vor. Zudem wird das Meldewesen hinsichtlich IKT-Vorfällen und der Austausch mit den Instituten ausgeweitet. Zudem sollen "gute Hacker" für simulierte Cyberangriffe eingesetzt werden, bei denen getestet werden soll, ob ihre IT-Systeme den Bedrohungen der digitalen Welt standhalten.

bel/cri

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