Continental Ausblick aus dem Geschäftsbericht
Sollte die geopolitische Lage, insbesondere in Osteuropa, weiterhin angespannt bleiben oder sich gar weiter verschlechtern, kann dies eine nachhaltige Störung in Produktion, Lieferketten und Nachfrage verursachen. Je nach Ausmaß könnten sowohl Umsatz als auch Ergebnis aller Unternehmensbereiche und damit des Konzerns insgesamt niedriger ausfallen als im Vorjahr. Ohne die genannten Risiken erwartet Continental, dass die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im Jahr 2022 um 6 bis 9 Prozent zunehmen wird. 2021 hatte diese aufgrund des Halbleitermangels im Vergleich zum Vorjahr lediglich um rund 3 Prozent auf rund 77 Millionen Fahrzeuge zugelegt. Das Unternehmen rechnet zudem mit erhöhten Beschaffungs- und Logistikkosten in Höhe von rund 2,3 Milliarden Euro. Auf Basis der Annahmen für Industrie- und Marktentwicklung für das Jahr 2022 rechnet Continental mit einem Konzernumsatz von rund 38 bis 40 Milliarden Euro und einer bereinigten EBIT-Marge von rund 5,5 bis 6,5 Prozent. Dabei erwartet Continental, dass sich das Geschäft nach einem verhaltenen Jahresbeginn sukzessive verbessern wird. Für den Unternehmensbereich Automotive erwartet Continental einen Umsatz zwischen rund 18 und 19 Milliarden Euro sowie eine bereinigte EBIT-Marge in einer Spanne von rund 0 bis 1,5 Prozent. Für den Unternehmensbereich Tires geht Continental von einem Umsatz zwischen rund 13,3 und 13,8 Milliarden Euro sowie einer bereinigten EBIT-Marge zwischen rund 13,5 und 14,5 Prozent aus. Für den Unternehmensbereich ContiTech wird ein Umsatz zwischen rund 6,0 und 6,3 Milliarden Euro sowie eine bereinigte EBIT-Marge zwischen rund 7,0 und 8,0 Prozent erwartet. Die Investitionen vor Finanzinvestitionen sollten unter 7 Prozent vom Umsatz liegen. Der Free Cashflow vor Akquisitionen und Desinvestitionen (bereinigter Free Cashflow) wird zwischen rund 0,7 Milliarden Euro und 1,2 Milliarden Euro erwartet. Continental bestätigt Mittelfristziele trotz unbefriedigenden finanziellen Abschneidens "Wir befinden uns inmitten einer fundamentalen Transformation. Aus dieser wollen wir als Gewinner hervorgehen. Mit dem aktuellen finanziellen Abschneiden sind wir nicht zufrieden. Daher werden wir unsere Strategie konsequent umsetzen und unsere Profitabilität steigern. Wir stehen daher nach wie vor fest zu unseren Mittelfristzielen, die wir Ende 2020 ausgegeben haben", sagte Dürrfeld. Continental visiert demnach mittelfristig unter anderem eine bereinigte EBIT-Marge zwischen rund 8 und 11 Prozent an.
Update 21.04.2022: Continental passt den Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 aus den folgenden Gründen an: Continental erwartet, dass die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im Jahr 2022 in einer Spanne von 4 % bis 6 % über dem Niveau des Vorjahrs liegen wird. Der am 9. März 2022 veröffentlichte Ausblick des Unternehmens basierte noch auf einem erwarteten Wachstum von 6 % bis 9 %. Die negativen Auswirkungen der Kostensteigerungen für wichtige Zulieferungen, insbesondere für ölbasierte Rohstoffe sowie im Energiebereich und der Logistik für Tires und ContiTech, verstärken sich erheblich. Unter der Annahme, dass sich die Wechselkurse im weiteren Jahresverlauf gegenüber den Wechselkursen des ersten Quartals 2022 nicht erheblich verändern, führen die zuvor genannten Faktoren zu folgendem angepasstem Ausblick für das Geschäftsjahr 2022: Der Konzernumsatz wird bei rund 38,3 bis 40,1 Milliarden Euro (bisher rund 38 bis 40 Milliarden Euro) und die bereinigte EBIT-Marge bei rund 4,7 % bis 5,7 % (bisher rund 5,5 % bis 6,5 %) erwartet. Für den Unternehmensbereich Automotive erwartet Continental einen Umsatz zwischen rund 17,8 und 18,8 Milliarden Euro (zuvor rund 18 bis 19 Milliarden Euro) und als Ergebnis der reduzierten Umsatzerwartungen eine bereinigte EBIT-Marge in einer Spanne von rund -0,5 % bis 1 % (zuvor rund 0 % bis 1,5 %). Hierbei sind wie bisher erhöhte Beschaffungs- und Logistikaufwendungen von rund 1 Milliarde Euro sowie zusätzliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Geschäftsfeld Autonomous Mobility von rund 100 Millionen Euro berücksichtigt. Der Umsatz des Unternehmensbereichs Tires wird zwischen rund 13,8 und 14,2 Milliarden Euro (zuvor rund 13,3 bis 13,8 Milliarden Euro) und die bereinigte EBIT-Marge zwischen rund 12,0 % und 13,0 % (zuvor rund 13,5 % bis 14,5 %) erwartet. Die Spanne für die bereinigte EBIT-Marge geht von einem Anstieg der Beschaffungs- und Logistikkosten im Vergleich zum Vorjahr von rund 1,9 Milliarden Euro (zuvor rund 1 Milliarde Euro) aus. Für den Unternehmensbereich ContiTech erwartet Continental einen Umsatz von rund 6,3 bis 6,5 Milliarden Euro (zuvor rund 6,0 und 6,3 Milliarden Euro) und eine bereinigte EBIT-Marge zwischen rund 6,0 % und 7,0 % (zuvor rund 7,0 % und 8,0 %). Die Spanne für die bereinigte EBIT-Marge geht von einem Anstieg der Beschaffungs- und Logistikkosten im Vergleich zum Vorjahr von rund 600 Millionen Euro (zuvor rund 300 Millionen Euro) aus. Für den Unternehmensbereich Contract Manufacturing wird unverändert ein Umsatz von rund 600 bis 700 Millionen Euro sowie eine bereinigte EBIT-Marge von rund 0 % bis 1,0 % erwartet. Die Investitionen vor Finanzinvestitionen werden voraussichtlich rund 6 % vom Umsatz betragen (zuvor unter 7 %). Der Free Cashflow vor Akquisitionen und Desinvestitionen für das Geschäftsjahr 2022 wird voraussichtlich zwischen rund 0,6 und 1,0 Milliarden Euro liegen (zuvor rund 0,7 bis 1,2 Milliarden Euro).
Update 9.08.2022: Insgesamt erwartet Continental für das Gesamtjahr unverändert einen Konzernumsatz von rund 38,3 bis 40,1 Milliarden Euro sowie eine bereinigte EBIT-Marge zwischen rund 4,7 und 5,7 Prozent. Hierbei sind zusätzliche Kosten in Höhe von 3,5 Milliarden Euro aufgrund der massiven Preissteigerungen für Rohmaterialen, Vorprodukte, Energie und Logistik berücksichtigt. So haben sich zum Beispiel die Frachtkosten für einen Standardüberseecontainer in der Spitze teilweise verachtfacht.